Coinbase strebt frühzeitige Berufung im SEC-Fall an, nachdem die Behörde das Ripple-Urteil angefochten hat
Kurzfassung Coinbase hat den Richter in seiner Klage gegen die SEC gebeten, eine Zwischenberufung zuzulassen, also eine Berufung, die vor der Entscheidung des Falls gewährt wird, nachdem die SEC gegen das Urteil in ihrem separaten Fall gegen Ripple Berufung eingelegt hat. Coinbase möchte sicherstellen, dass der Second Circuit „ein möglichst vollständiges Bild“ erhält, indem es seinen Berufungsfall ungefähr zur gleichen Zeit wie die Berufung der SEC im Ripple-Fall vorlegt.
In der neuesten Entwicklung einer langwierigen rechtlichen Auseinandersetzung hat Coinbase den Richter, der den Streit mit der SEC leitet, gebeten, seinem Antrag auf eine Zwischenberufung stattzugeben, also einer Berufung, die vor der Beilegung eines Falls gewährt wird, angesichts der jüngsten Berufung der Behörde in ihrem separaten Fall gegen das Web3-Zahlungsunternehmen Ripple.
Coinbases ursprünglicher Antrag auf eine Zwischenberufung wurde bereits Anfang April eingereicht und forderte, dass das Berufungsgericht des zweiten Bezirks eine zentrale Frage im Fall überprüfen darf: wie der Howey-Test, der traditionelle Standard dafür, was als Wertpapier gilt, basierend auf einem Urteil des Obersten Gerichtshofs von 1946, auf digitale Vermögenswerte angewendet wird. "Dass Mitglieder des Kongresses, Senatoren und Regulierungsbehörden bei der Beantwortung [der Frage] uneins sind, spricht für die Schwierigkeit des Themas, und die unterschiedlichen gerichtlichen Ergebnisse verdeutlichen dies," schrieben die Anwälte von Coinbase.
Obwohl die SEC einen Monat später ihr eigenes Schreiben einreichte, in dem sie beantragte, die Berufung abzulehnen, da die Behörde der Meinung war, es gebe "keinen wesentlichen Grund für Meinungsverschiedenheiten", hat Richterin Katherine Polk Failla aus New York noch nicht über den Berufungsantrag entschieden.
Nun drängt Coinbase erneut darauf, dass Richterin Failla ihren Antrag auf Zwischenberufung in Betracht zieht, nachdem die SEC kürzlich in ihrem Fall gegen Ripple Berufung eingelegt hat. Die Krypto-Börse argumentiert, dass die gleichzeitige Vorlage beider Fälle beim Berufungsgericht des zweiten Bezirks dem Gericht helfen würde, "...einen vollständigen Überblick über die rechtlichen und praktischen Auswirkungen der Prozessposition der SEC zu erhalten," heißt es in dem Schreiben.
"Die SEC hat eingeräumt und bestätigt nun durch ihre Berufung in Ripple, dass die durch Howeys Anwendung auf Sekundärmarkt-Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten aufgeworfenen Fragen von 'branchenweiter Bedeutung' sind," schrieben die Anwälte von Coinbase. "Eine schnelle und vollständige Überprüfung durch das Berufungsgericht ist dringend erforderlich." Coinbase und die SEC waren für eine Stellungnahme nicht sofort erreichbar.
Obwohl Zwischenberufungen selten gewährt werden, stärkt die Berufung der SEC im Ripple-Fall Coinbases Argument, so der auf Kryptowährungen spezialisierte Anwalt James "MetaLawMan" Murphy, der die Einreichung als "klugen Schachzug" bezeichnete. "Es ist erstaunlich, dass Richterin Failla nie über Coinbases ursprünglichen Antrag auf Zwischenberufung entschieden hat, der bereits im April eingereicht wurde. Über solche Anträge wird normalerweise sehr schnell entschieden," schrieb Murphy auf X .
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