OCC beendet Prüfungen zu Reputationsrisiken nach Kritik aus der Kryptoindustrie wegen Debanking

Das U.S. Office of the Comptroller of the Currency hat erklärt, dass es die Untersuchung von nationalen Banken und anderen Finanzinstituten auf Reputationsrisiken eingestellt hat, nachdem es von der Kryptoindustrie wegen des Ausschlusses aus dem Finanzsektor kritisiert wurde.

In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung sagte der amtierende Comptroller of the Currency, Rodney E. Hood, dass sich der Prüfungsprozess der Behörde auf "angemessene Risikomanagementprozesse" konzentriert habe und nicht darauf, über bestimmte Aktivitäten zu urteilen.

"Die OCC hat Reputationsrisiken nie als universelle Rechtfertigung für aufsichtsrechtliche Maßnahmen verwendet", sagte Hood. "Die Konzentration zukünftiger Prüfungsaktivitäten auf transparentere Risikobereiche verbessert das öffentliche Vertrauen in den Aufsichtsprozess der OCC und macht deutlich, dass die OCC keine Geschäftsentscheidungen für Banken trifft und nie getroffen hat."

Die OCC erklärte auch, dass sie Verweise auf Reputationsrisiken aus ihren Handbüchern und Richtlinien entfernen werde, jedoch nicht ihre Erwartungen an das Risikomanagement der Banken ändern werde.

Die OCC hat kürzlich auch klargestellt, dass Kryptoaktivitäten im föderalen Bankensystem erlaubt sind, was eine bedeutende Umkehrung ihrer vorherigen Position darstellt.

Gesetzgeber und die Kryptoindustrie haben argumentiert, dass Unternehmen mit digitalen Vermögenswerten einzigartige Herausforderungen bei der Einrichtung und Aufrechterhaltung von Bankkonten in den USA haben. Letzte Woche stimmte der Bankenausschuss des Senats für die Weiterführung eines Gesetzes, das Verweise auf Reputationsrisiken als Mittel für die Aufsicht von Finanzinstituten durch Bundesregulierungsbehörden beseitigen würde. Die Abstimmung war entlang der Parteigrenzen gespalten, ohne Unterstützung von Demokraten.

Das von Tim Scott, R-S.C., Vorsitzender des Bankenausschusses des Senats, eingebrachte Gesetz befasst sich mit anderen Reputationsrisiken, einschließlich "ungeliebter politischer Gruppen". Die Federal Reserve definiert Reputationsrisiko als das "Potenzial, dass negative Publicity über die Geschäftspraktiken einer Institution, ob wahr oder nicht, zu einem Rückgang der Kundenbasis, kostspieligen Rechtsstreitigkeiten oder Umsatzrückgängen führt."

Operation Choke Point? 

Präsident Donald Trump hat auch versprochen, "Operation Choke Point 2.0" zu beenden, ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit Krypto-Debanking verwendet wird. Dieser Ausdruck wurde 2023 von Nic Carter, Mitbegründer von Castle Island Ventures, geprägt und zieht einen Vergleich zu Operation Choke Point 1.0, einer Initiative des US-Justizministeriums von 2013, die darauf abzielte, Bankdienstleistungen für Branchen zu beschränken, die als hochriskant für Betrug und Geldwäsche gelten, darunter Zahltagkreditgeber und Waffenhändler.

Es gibt Gerüchte, dass Trump eine Exekutivanordnung im Zusammenhang mit Krypto-Debanking erlassen könnte, aber das ist bisher nicht geschehen.

Der Aufruf der OCC, das Reputationsrisiko zu entfernen, war ein "guter Schritt", sagte Caitlin Long, CEO der Custodia Bank, am Donnerstag in einem Beitrag auf X.

"Es war subjektiv und wurde von einigen politisch motivierten Managern bei den föderalen Bankregulierungsbehörden als Schlagstock gegen Branchen und Personen verwendet, die sie nicht mochten", sagte Long.