Kryptomarkt fällt 9 % in 24 Stunden – war es das mit der Trumpcession oder kommt es noch schlimmer?

• Heftigste Korrektur seit Monaten: Der gesamte Krypto-Markt verlor über 9 % an Marktkapitalisierung, ausgelöst durch Trumps neue Strafzölle auf Importe aus 185 Ländern.
• Markt in extremer Angst: Der Fear Greed Index fiel auf 17 Punkte, BTC stürzte auf 75.000 $, Ethereum und andere Altcoins verloren bis zu 16,5 %.
• Politische Lage als Unsicherheitsfaktor: Eine mögliche Rücknahme der Strafzölle könnte die Märkte sich erholen lassen, andernfalls droht bei anhaltender Politik eine globale Rezession.
• Weiterer Rückgang möglich: BTC könnte laut Analysten bei negativer Entwicklung auf 60.000 $ oder 50.000 $ fallen.

Bitcoin und Co sind teils zweistellig im Wert gefallen

Der Krypto-Markt wurde innerhalb der letzten 24 Stunden von der heftigsten Korrektur seit langem erschüttert. Dadurch fiel die Gesamtmarktkapitalisierung aller Coins um über 9 % zurück und liegt damit heute nur noch bei 2,42 Billionen $ und somit auf dem tiefsten Stand seit Anfang November 2024.

Hauptauslöser für die heutige Korrektur dürften dabei die wirtschaftlichen Unsicherheiten rund um die neuen, von Donald Trump beschlossenen Strafzölle sein. So wurden vor wenigen Tagen ja Zölle gegen 185 Nationen angekündigt, die zwischen 10 % und über 50 % Strafzoll auf Importe in die USA erheben und damit die globale Wirtschaft stark belasten könnten.

Oh my god. At the exact moment Trump announced his tariffs the market crashed in real time.

CNBC is SAVAGE for doing the side by side.

pic.twitter.com/7zChENvtY9

— CALL TO ACTIVISM (@CalltoActivism) April 2, 2025

Die traditionellen Finanzmärkte hatten bereits Ende letzter Woche auf diese negativen Nachrichten reagiert, und es kam dort zu starken Verlusten. Der Krypto-Markt hatte sich erst noch verhältnismäßig gut halten können, doch nun scheint auch hier das Anleger-Sentiment zu kippen. Das zeigt sich heute auch im starken Rückfall des Fear Greed Index, welcher das Markt-Sentiment ja abbildet und zwischen einem Wert von null und 100 Punkten schwankt. Er bewertet das Marktklima heute wieder nur mit 17 von 100 Punkten und ist damit erneut in den Bereich extremer Angst zurückgefallen.

Das ist auch wenig verwunderlich, wenn man sich die Kurse anschaut, die Kryptowährungen heute haben. So fiel BTC in den letzten 24 Stunden auf einen Tiefststand von 75.000 $ zurück und hat damit also sämtliche Gewinne der Rallye, welche durch den Wahlsieg von Donald Trump ausgelöst wurde, wieder eingebüßt. Das bedeutete innerhalb der letzten 24 Stunden einen Wertverlust von 8 % und ließ die Marktkapitalisierung auf 1,5 Billionen $ zurückfallen.

• 
• Bitcoin
  (BTC)
• Preis
  $77,202.00
• Marktkapitalisierung
  $1.53 T

Noch härter wurden Top-Altcoins wie Ethereum abgestraft. ETH fiel innerhalb der letzten 24 Stunden sogar um 16,5 % und damit auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren zurück. Ähnlich hart traf es auch XRP, der auf 1,77 $ und damit um 15,5 % korrigierte. Auch der Top-Altcoin SOL fiel seit gestern signifikant im Wert zurück und brach zwischenzeitlich sogar unter die 100 $-Marke ein. Damit hat auch SOL seit gestern eine Entwertung von 15,5 % erfahren und liegt somit nun wieder signifikant unter dem wichtigen 120 $-Support, der über den Verlauf der letzten zwölf Monate als wichtigste Unterstützungsmarke für SOL galt.

Angesichts dieser heftigen Entwertung fragen sich viele Anleger berechtigterweise, ob es das jetzt mit der Korrektur gewesen ist oder ob der Markt noch weiter fallen könnte.

Trumpcession vorbei oder kommt es noch schlimmer?

Grundsätzlich muss man hier natürlich sagen, dass niemand die Zukunft vorhersagen kann und Prognosen deshalb nie deterministisch betrachtet werden können. Allerdings lassen sich gewisse Szenarien antizipieren, je nachdem, wie sich die weltwirtschaftliche Lage in den kommenden Tagen und Wochen weiter verändert.

So ist es ja durchaus noch im Rahmen des Möglichen, dass zumindest Teile der Strafzölle von Donald Trump wieder zurückgenommen werden. Es könnte sich herausstellen, dass viele der Forderungen überzogen waren und nur darauf abzielten, wie Trump es sagt, Deals einzugehen und Staaten dazu zu bringen, den USA im wirtschaftlichen Sinne entgegenzukommen.

Sollte der Fall eintreten, dass viele Staaten hier den USA entgegenkommen und sich die Zoll-Situation daher in den kommenden Wochen wieder entspannt, wäre auch an den Märkten mit Entlastung zu rechnen. Schließlich waren die Verluste der letzten Tage sowohl am traditionellen Finanzmarkt als auch am Krypto-Markt ein extremer negativer Überschwung, den wir so zuletzt beim Corona-Crash erlebt haben. Auch damals fielen die Märkte innerhalb kürzester Zeit extrem zurück. Allerdings folgte darauf eben auch eine starke Recovery-Rallye, die die Verluste mehr als wettmachte.

🇺🇸 LATEST: President Trump urges the „slow-moving“ Fed to cut rates. pic.twitter.com/wkz1EijCnd

— Cointelegraph (@Cointelegraph) April 7, 2025

Auf der anderen Seite muss man jedoch auch bedenken, dass sich die Situation sogar noch verschlimmern könnte. Sollte Trump auf seiner Zollpolitik beharren, würde dies in den USA wahrscheinlich zu einer Rezession führen. Höhere Zölle führen schließlich zu steigenden Preisen und somit auch zu einer steigenden Inflation, was die Wirtschaft stark zurückwerfen könnte. Die Rezession könnte sich dann auch auf andere Teile der Welt auswirken, die ebenfalls negativ von Donald Trumps Strafzöllen betroffen sind. Das könnte eine globale Finanzkrise auslösen, von der auch der Krypto-Markt stark getroffen werden könnte.

In einem solchen Szenario wäre sogar mit noch tieferen Kursen zu rechnen. Zwar hatten viele Analysten in ihren Bitcoin Prognosen die 75.000-$-Marke als Max-Pain-Szenario im Krypto-Markt bezeichnet, doch auch ein weiterer Rückfall von BTC in Richtung 60.000 $ oder sogar 50.000 $ wäre denkbar, wenn es in den USA tatsächlich zu einer Rezession kommt. Das würde dann natürlich einen vergleichsweise günstigen Einstieg zum Bitcoin-Kauf ermöglichen. Die kommenden Wochen und Monate werden weiteren Aufschluss darüber geben, wie sich die Lage im kommenden Jahresverlauf entwickeln könnte.

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