US-Gericht hebt Sanktionen gegen Krypto-Mixer Tornado Cash auf
Das „United States District Court for the Western District of Texas“ hat die Sanktionen gegen das Krypto-Mixing- Protokoll „Tornado Cash“ aufgehoben. Das geht aus einem Gerichtsdokument vom 21. Januar 2025 hervor.
Es wird angeordnet und entschieden, dass das Urteil des Bezirksgerichts aufgehoben und die Sache an das Bezirksgericht zurückverwiesen wird, um ein weiteres Verfahren in Übereinstimmung mit der Stellungnahme dieses Gerichts durchzuführen.
Aus dem Gerichtsdokument
Nach der Begnadigung von Ross Ulbricht , dem Gründer des Darknet-Marktplatzes Silk Road, ist dies ein weiterer Sieg für die Freiheit.
Sanktionen aufgehoben
Das Gericht hat entschieden, dass Tornado Cash nicht als sanktionsbewehrtes Eigentum eingestuft werden kann. Dabei stellte es fest, dass Smart Contracts für jeden mit einer Internetverbindung zugänglich sind und unabhängig von einer zentralen Behörde funktionieren.
Im August 2022 sanktionierte das „Office of Foreign Assets Control (OFAC)“ des US-Finanzministeriums den Krypto-Mixer, weil er der nordkoreanischen Hacker-Gruppe „Lazarus“ bei der Verschleierung von gestohlenen Kryptowährungen im Wert von über 455 Millionen US-Dollar geholfen haben soll.
Vor wenigen Wochen hat das Bezirksgericht die Sanktionen bereits für unrechtmäßig erklärt – Blocktrainer.de berichtete . Mit dem gestrigen juristischen Sieg, ist das OFAC nun angewiesen, Adressen, die mit Tornado Cash in Verbindung stehen, von der Liste der „Specially Designated National and Blocked Persons (SDN)“ zu streichen. Damit sind die OFAC-Sanktionen effektiv aufgehoben.
Trotz des Urteils bleibt der Entwickler Alexey Pertsev hinter Gittern. Der gebürtige Russe wurde kurz nach der Verkündung der Sanktionen im August 2022 in den Niederlanden festgenommen. Weil er über die Plattform 1,2 Milliarden US-Dollar gewaschen haben soll, wurde er zu fünf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt.
Tornado Cash
Tornado Cash ist ein Mixing-Protokoll, das es durch „Smart Contracts“ ermöglicht, Transaktionen auf der Ethereum- Blockchain zu anonymisieren und somit die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Dadurch ist es aber auch für kriminelle Aktivitäten attraktiv.
Die OFAC-Sanktionen richteten sich auch gegen den Code, weshalb eine Debatte entbrannte, ob ein offenes Protokoll beziehungsweise Smart Contracts überhaupt sanktionierbar sein können. Ebenso kam die Frage auf, inwieweit die Entwickler eines Open-Source-Protokolls für die Nutzer ihres Dienstes haftbar gemacht werden können.
Die Befürworter finanzieller Privatsphäre kritisierten, dass die Maßnahmen des US-Finanzministeriums die Legitimität der zugrundeliegenden Technologie infrage gestellt haben. Nach diesem juristischen Sieg ist die Hoffnung umso größer, dass die USA unter der Führung von Donald Trump einen offeneren Ansatz hinsichtlich „Privacy Tools“ verfolgen werden.
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