Taiwans FSC entwirft neue Krypto-AML-Regeln, die Unternehmen zur Registrierung verpflichten oder Gefängnisstrafen drohen

Die taiwanesische Finanzaufsichtsbehörde, die Financial Supervisory Commission, hat nach Änderungen der Gesetze im Juli neue Vorschläge für Anti-Geldwäsche-Vorschriften entworfen. Diese Vorschriften verlangen, dass Kryptowährungsunternehmen bis Ende September nächsten Jahres registriert sind. Bei Nichteinhaltung drohen Strafen, einschließlich Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren.

Die FSC erklärte in einer Mitteilung am Mittwoch, dass sie relevante Vorschriften entworfen hat, die sich ausdrücklich an Anbieter von virtuellen Vermögenswerten (VASP) richten und von ihnen verlangen, die AML-Registrierung abzuschließen.

Derzeit verlangt Taiwan von VASPs die Einhaltung der AML-Gesetze auf Grundlage der im Juli 2021 eingeführten Regeln der FSC, die durch die neuen Regeln bald ersetzt werden. Die FSC spezifizierte in der Erklärung vom Montag, dass unabhängig davon, ob ein Anbieter die bestehende Konformitätserklärung abgeschlossen hat, „alle Anbieter den neuen VASP-Registrierungsvorschriften folgen und den Registrierungsprozess abschließen müssen.“

Die neuen Vorschriften treten am 1. Januar 2025 in Kraft, und VASPs sollen die AML-Registrierung bis Ende September abschließen. Andernfalls könnten sie mit bis zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von bis zu NT$5 Millionen (155.900 $) rechnen, so lokale Medienberichte  unter Berufung auf die FSC.

Kevin Cheng, ein Krypto-Anwalt und Generalsekretär der Taiwan Fintech Association, sagte gegenüber The Block, dass mit den neuen Regeln nicht konforme Betreiber strafrechtlich haftbar gemacht werden, während konforme Betreiber strengeren regulatorischen Verpflichtungen unterliegen werden. „Das gesamte Branchenumfeld wird sich allmählich dem Modell lizenzierter Finanzinstitute annähern“, sagte Cheng.

Laut Cheng erfordern die neuen Vorschriften neben den traditionellen AML-Verpflichtungen auch Qualifikationen für das Managementteam und beinhalten Unternehmensverantwortungen wie Transaktionssicherheit, Schutz von Verbraucherwerten und Informationssicherheit. 

„Für Marktteilnehmer schaffen diese Regeln höhere Eintrittsbarrieren und laufende Betriebshürden“, fügte Cheng hinzu. „Die neuen Vorschriften bieten einen stärkeren rechtlichen Schutz für die Entwicklung der taiwanesischen [Krypto]-Industrie und machen sie für große Investoren, die an traditionelle Finanzen gewöhnt sind, attraktiver.“

In der Zwischenzeit erwägt die FSC einen speziellen Gesetzesvorschlag für Krypto-Assets, den sie im Juni nächsten Jahres dem Exekutiv-Yuan, dem höchsten Verwaltungsorgan Taiwans, vorlegen will. Lokale Medien berichteten, dass die FSC beabsichtigt, den Entwurf bis Ende dieses Jahres abzuschließen.

Im Juni hat der lokale Kryptosektor eine Branchenvereinigung gegründet , um unter den Richtlinien der Regierung selbstregulierende Regeln zu formulieren.